​Wo sich Kakerlake und Huhn gute Nacht sagen – Kaua´i

Zugegebenermaßen ist Kaua´i als “Die grüne Insel” bekannt. Allerdings stiehlt der einzigartigen Natur das Huhn, bzw. die Hennen, Hähne und Küken der Insel, etwas die Show. So weit das Auge reicht: Gockel! Und wenn das Auge mal nichts sieht (nachts): Kakerlaken.

Als zweite Insel auf meinem Rundtrip wurde Kaua´i angesteuert, bzw. angeflogen. Der Plan sah wie folgt aus:

Drei Nächte Abenteuer auf dem Campingplatz und eine letzte Nacht auf der Insel im Hotel – mit Pool. So weit, so gut.

Doch, wie man vom Leben vielleicht hier und da schon gelernt hat: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

So kam es auch diesmal: Anders.

Angekommen auf Kaua´i war meine Vorfreude auf den Norden riesig! Das satte Grün der großen Bergketten, die tollen Trails, verlassene Strände und tolle Buchten. Doch zuerst stand eben das Einchecken in der Unterkunft, dem Campingplatz, an.

Die neugierige Vorfreude wurde kurzerhand von einem doch etwas mulmigen Gefühl abgelöst. Angekommen auf dem Campingplatz herrschte dort eine ungewöhnliche Stille. Ein von dichten Baumnadeln bedeckter Boden und einsam dastehende Hütten boten einen nicht sehr einladenden Anblick.

Doch die Schlüsselübergabe verlief freundlich und der erste Blick auf “Zelt” mit Betten war auch erstaunlich okay. Die Kaltwasserdusche war wie erwartet: kalt. Alles okay.

Es wurde Nacht. Leider begann dann das Drama. Es regnete wie aus Kübeln. Wenn ich nicht wüsste, dass es am folgenden Tag noch schlimmer geworden ist, würde ich sagen: Schlimmer geht nicht!

Die Feuchtigkeit zog durch alle Ritzen und kroch auch Zentimeter für Zentimeter den Holzboden entlang. Es kam, was kommen musste und Thea “musste mal”. Besser wäre es wahrscheinlich gewesen, ich wäre einfach in meine Flipflops geschlüpft und losgedackelt. Aber nein, ein bisschen Tamtam nachts um 2:00 Uhr kann Frau mal machen. Das Handylicht wurde angemacht, der Boden abgeleuchtet (scheint wohl eine verinnerlichte Paranoia zu sein) und zack wurde der erste ungebetene Gast entdeckt: Eine Kakerlake, die eindeutig nicht für die Nacht gezahlt hatte!

Nungut. Drei mal “Pfui, pfui, bäh” und ab aufs Klo, die Nacht würde schon irgendwie vergehen.

Selten habe ich mir die ersten Sonnenstrahlen so sehr herbeigewünscht, wie in dieser Nacht. Man muss dazu sagen, dass ich bis dato noch immer vom Hinflug den Frosch im Hals hatte und nicht so ganz auf der Höhe war. Vielleicht sah die Kakerlake auch deshalb im Schein der Taschenlampe so monströs aus…

Der Sonnenaufgang direkt am Meer sowie ein morgendlicher Spaziergang dort hat alles entschädigt. Es war traumhaft schön anzusehen. Auch der Tagesausflug nach Waimea und dem Waimea Canyon waren unbeschreiblich schön. Geschweige denn dem wunderbaren Hike entlang der Na Pali Coast.

Wenn man bis ans “Ende” (südlich) der Insel fährt, gelangt man nur noch durch eine ungesicherte, unasphaltierte Straße weiter an einen Strand, den es sich zu sehen lohnt! Wellen – Meter hoch! Sand und grüne Klippen so weit die Augen reichen. Jeder der es dorthin schafft, sollte Zeit mitbringen und am Strand verweilen. Einfach dem Rauschen der Wellen zuhören und dem Rhythmus des Wassers folgen.

 

Sicherlich ein Ort der Welt, den nicht viele Menschen sehen werden.

Ganz anders sieht es beim Waimea Canyon aus. Hier trifft man wieder mehr Touristen. Ziemlich Jurassic-Park-like bietet er eine Aussicht, dass der Atem stocken kann.

Waimea an sich bekommt ihr von mir nicht weiterempfohlen. Die Stadt hat nicht mal einen Satz verdient. Außer man betrachtet sie aus der historischen Perspektive, die jedoch durch eine Vielzahl an Fastfood-Läden eher ins Abseits geraten ist.

So langsam wird es wieder Nacht…

… das Kakerlaken-Drama geht in die zweite Runde. Der Himmel weint wie ein Schlosshund und ich, ich denke an den Farmers Market, die leckere Kokosnuss, den Secret Beach und den Kalalau Trail. Erlebnisse und Aktivitäten, die jeder Kaua´i Besucher machen sollte!

 

Diesen einen besagten Campingplatz kann ich nicht weiterempfehlen. Wer seinen Urlaub auf Kaua´i plant, wird bei der Suche nach preisgünstigen Unterkünften auf ihn stoßen. Investiert lieber ein paar Euro mehr und fühlt euch dafür wie im Urlaub. Oder bringt euer eigenes Zelt für einen der State Parks mit.

Trotzdem man den ganzen Tag auf Achse ist, sollte man doch in einer angenehmen Umgebung zur Ruhe kommen.

Ob das wohl dann endlich auf Big Island gelungen ist oder ob der Ironman World Championship mir einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, erfahrt ihr im nächsten Reisebericht über die größte der hawaiianischen Inseln.

Eure Thea ❤

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