Clean Up Challenge – Eine Müllsammelaktion die Veränderung schafft

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Seit mehreren Wochen poste ich regelmäßig samstags über die Aktion #cleanupwalk & #cleanuprun. Was hat es mit der Aktion auf sich und welche Idee steckt dahinter? Das erfährst du in diesem Beitrag.

Meine erste Müllsammel-Aktion habe ich 2017 im Urlaub auf Sardinien gemacht. Dort fiel mir während einer Wanderung die Vermüllung der Strände auf. Kurzerhand packte ich alles, was ich tragen konnte zusammen und hatte am Ende der Wanderung nur noch Platz für eine leere Plastikflasche auf meinem Wanderstock (vgl. Bilder auf Instagram @theatritralisch).

Generell bin ich der Meinung, dass man jeden Ort den man besucht in einem noch besseren, mindestens aber genauso gutem Zustand verlassen sollte, wie man ihn aufgefunden hat. Deshalb nutzte ich nur den hier genannten Urlaub auf Sardinien für eine solche Müllsammelaktion, sondern auch andere Gelegenheiten. Für diese Taten muss man nicht immer erst im Urlaub sein. Auch zu Hause, vor der eigenen Türe kann ein Müllproblem bestehen.

Zu Beginn des letzten Jahres (2020) war ich gerade Laufen, als vor mir auf dem Bürgersteig Batterien lagen. Ich kann an so etwas nicht vorbeigehen. Würde ich diesen Müll einfach so liegen lassen und später darüber sprechen, dass Batterien in die entsprechende Entsorgung gehören, so hätte ich nichts geändert. Dieser Fakt ist wohl allen klar. Etwas ändern kann ich nur dann, wenn ich mache, statt zu meckern. Folglich nahm ich die Batterien mit und entsorgte sie im Supermarkt.

Immer wieder ist mir bei meinen Läufen aufgefallen, wo überall Müll in der Natur rumliegt, der dort auf keinen Fall hingehört. Lange habe ich mir Gedanken gemacht, was ich tun kann. Am Ende bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass es keine bessere Entscheidung geben kann, als einfach zu machen! Um etwas verändern zu können, muss man selbst tätig werden. Und zwar genau in der Aktion, die geändert werden soll.

Dir passt es nicht, dass auf deiner Laufstrecke Müll liegt?

Sammel ihn auf!

Und wenn du mit deinem Hund Gassi gehst und immer wieder Müll im Feld liegen siehst: Hebe ihn auf!

Denn: Du machst den Unterschied! Du machst es besser!

Und so entschloss ich mich eines Morgens beim Earlybrid, eine Tüte und Handschuhe einzupacken und den Müll auf meiner Laufstrecke aufzusammeln. Hätte ich vorher geahnt, wie anstrengend das ist und dass es eine never ending Story ist, hätte ich diese Aktion direkt auf mein freies Wochenende verlegt. Ich habe auf dem Rückweg meines Lauf gerade mal für ein paar Kilometer-Müll Platz in meiner Tüte gehabt. Dann war sie voll und viel zu schwer! Vom Muskelkater der nächsten Tage wollen wir gar nicht sprechen.

Ewige Squads machen und schwere Müllsäcke tragen ist auch Training 😉

Ich konnte als Fazit also sagen, dass ich es zeitlich nicht schaffe, morgens vor der Arbeit intensiv den Müll auf meiner Laufstrecke aufzusammeln. Zudem ist es einfach kräftezehrend, schon so einen „Stress“ vor Arbeitsbeginn zu haben. Der Lauf am Morgen ist ja dafür da, um Kraft zu tanken und abzuschalten. Denn eins darfst du bei all deinem Einsatz und Engagement nie vergessen: Du musst gesund sein, es muss dir gut gehen und es muss noch genügend Raum für dich geben!

Durch das Teilen meiner Gedanken auf Instagram zur Vermüllung in meiner Stadt bekam ich vom Unverpacktes Gießen tolles Feedback und: Warum gehen wir nicht gemeinsam los?

Bild 1: Müll aus der Lahn Bild 2: Ausbeute an einem Samstag; Bild 3: Vorher/nachher: Zigaretten aufgesammelt;

Der Plan stand und steht bis heute (Nachtrag: Nicht im Lockdown und zu jeder Zeit unter Corona-Auflagen!): Jeden Samstag um 11:00 Uhr treffen wir uns vorm Unverpacktes Gießen und sind gemeinsam mit anderen Freiwilligen ca. zwei Stunden in unsere Stadt unterwegs. Wir freuen uns über jeden Freiwilligen, der macht, statt zu meckern!

Schon 9 Clean up-Runs (Stand Oktober 2020), bzw. Claun up-Walks können wir Mitte Oktober 2020 zählen. Das macht 9 Samstage, die wir uns  je 2 Stunden ehrenamtlich Zeit genommen haben und Müll in unserer Stadt aufgesammelt haben. In Summe also 18 Stunden ehrenamtliche Tätigkeit, um ein Müllproblem zu lösen, was ein Fass ohne Boden zu sein scheint.

Was du tun kannst, um die Idee einer sauberen Umwelt für dich, mich und uns alle zu unterstützen?

Es braucht gar nicht viel dafür:

  1. Wann immer du draußen in der Natur bist und Müll entdeckst, nimm das mit, was dir möglich ist.
  2. Erzähle schon den  Kleinsten: Der Müll gehört in die Tonne!
  3. Mach eine tolle Aktion draus: Müllsammeln kann Spaß machen. Gerade in der aktuellen Zeit ist die gemeinsame Aktivität auf Abstand an der frischen Luft so ziemlich das Perfekteste, um trotz allem zusammen sein zu können.
  4. Ach so: Du kannst natürlich auch in deinem Rathaus anrufen und nach Müllsäcken und Greifzangen fragen. Es gibt nichts besseres, als direkt von der zuständigen Behörde unterstützt zu werden!
  5. Achte dabei jedoch immer auf deinen eigenen Schutz! Handschuhe schützen dich vor unbekanntem Müll. Nicht immer ist ersichtlich, was man da genau aufsammelt.

Deine  Thea ❤

Ein Kommentar zu „Clean Up Challenge – Eine Müllsammelaktion die Veränderung schafft

  1. Habe letzes Wochenende, als ich mit dem Hund draussen war, nur mal auf dem Weg zum Wald Hundekot von anderern Leuten mit eingesammelt. 4 Beutel in 400m!?!

    Und was anderes Kurioses: Bei einem laengeren Tempo-Intervall Lauf letzten Sommer um einen See, hatte ich 2 Flaschen sehr ordentlich hinter einem Baum abgestellt. Mit Puls im Anschlag waren die nach ein paar Runden plötzlich weg. 100m spaeter stiess ich auf zwei eifrige Sammler, die mir die Flaschen aus einem ihrer (sonst noch fast leeren) Beutel zurueck gaben…

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